Häufige Fragen
Auf dieser Seite haben wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema „Adoption eines Auslandhundes aus dem Tierschutz“ zusammengetragen. Die Liste wird laufend erweitert und lebt natürlich auch von eurem Input.
Solltet ihr Fragen haben, die hier nicht aufgeführt sind, nutzt gerne unser Kontaktformular und schreib uns.
Die ersten Tage
Jeder Hund reagiert anders auf die neue Situation. Dies ist bedingt durch seine Vorerfahrung, wie er Stress empfindet und natürlich auch von seinem Charakter. Deshalb hat jeder Hund sein idividuelles Tempo bei der Eingewöhnung in seine neue Familie.
Wichtig ist
- bleibe ruhig
- sei entspannt
- gib dem Hund Zeit und Raum, sich an die neue Situation zu gewöhnen
- nicht bedrängen
Bringst du deinem Hund in den ersten Tagen viel Geduld entgegen, wirst du überrascht sein, wie er dir diese danken wird.
Das ist in der ersten Zeit eine ganz besonders wichtige Aufgabe, nimm dir folgendes zu Herzen:
- Bleibe ruhig und gelassen. In den nächsten Tagen und Wochen wird sich alles Stück für Stück finden.
- Warte bis dein Hund ausreichend Vertrauen gefasst hat und von sich aus deine Nähe sucht.
- Bedränge deinen Hund nicht! Lasse ihm ausreichend Zeit, sein neues Zuhause zu erkunden.
Je strukturierter der Alltag läuft, umso leichter kann sich deine Fellnase eingewöhnen. Plane wenige fixe Aktionen und füge neue Aktivitäten Schritt für Schritt hinzu.
Am besten stellst du deinem Hund mehrere Schlafplätze und Rückzugsorte zur Verfügung, die ihm Sicherheit geben. Besonders unsicheren Hunden helfen oft Transportboxen, in die sie sich zurückziehen können. Schlaf und Ruheplätze sollten sich an ruhigen Orten (z.B. Ecke des Arbeitszimmers) befinden. Dort darf der Hund nicht gestört werden.
Die gesamte Ruhezeit eines gesunden erwachsenen Hundes (inkl. Schlafen in der Nacht und Dösen untertags) sollte mindestens 17 bis 20 Stunden betragen.
Bei Welpen oder Hundesenioren sogar noch deutlich mehr. Diese Zeiten sollten von allen Familienmitgliedern akzeptiert werden.
Halte dich an folgendes Motto: Kurze Spaziergänge, dafür öfter raus – damit bist du absolut auf dem richtigen Weg.
Erhöhter Stress aufgrund der neuen Umgebung kurbelt die Urinproduktion an, weswegen der Hund zu Beginn als „nicht stubenrein“ erscheinen kann. Zusätzlich haben die meisten Hunde noch keine Erfahrung mit dem Leben in einer Wohnung oder einem Haus.
Bis der Hund die neue Umgebung gut kennt, solltest du
- vier bis fünf Mal täglich sehr kurze „Gassirunden“ einplanen, damit er sich regelmäßig lösen kann und nicht zu viele neue Eindrücke auf einmal verarbeiten muss.
- Wähle immer den gleichen Weg, dieser sollte möglichst ruhig sein. Manchen Hunden fällt es schwer, sich in den ersten Tagen im fremden Gebiet zu „lösen“.
- Habe Geduld und bleibe bei deiner Routine.
Achte auf Signale wie Gähnen, Lefzenlecken, Kopf von einer Person / einem Objekt wegdrehen oder Knurren ohne deinen Hund dabei ständig anzustarren. Diese zeigt der Hund, wenn ihm etwas unangenehm ist. Bringe deinen Hund ruhig aus unangenehmen Situationen hinaus bzw. gebe deinem Hund Abstand, wenn er dir gegenüber solche Signale zeigt.
Bitte unterbinde das Knurren deines Hundes nicht, er signalisiert dir damit, dass er sich bedrängt fühlt. Hunde, denen dieses „Warnsignal“ abgewöhnt wurde, lernen so, dass Warnungen erfolglos sind und könnten unter Umständen ohne deutlich sichtbare Anzeichen zuschnappen oder beißen.
- Gib deinem Hund Zeit, um Vertrauen aufzubauen und seine Unsicherheit abzulegen.
- Achte auf deinen Umgang mit dem Hund, indem du Sicherheit vermittelst, ruhig und entspannt mit ihm redest und so wenig bedrohlich wie nur möglich
auf ihn wirkst.
Die nächsten Tage
Übe schon ab Tag 1 in Alltagssituationen das Alleinebleiben , indem du deinen Hund schrittweise und allmählich in länger werdenden Zeitintervallen (5 Minuten, 10 Minuten, 20 Minuten usw.) alleine lässt.
- Zum Beispiel auf die Toilette gehen, in den Keller gehen, Müll rausbringen oder auch in den Waschraum gehen.
- Mache keine große Zeremonie beim Abschied oder Wiedersehen. Ein kurzes Signal reicht.
- Gib ihm z.B. etwas zum Kauen oder einen gefüllten Kong als Beschäftigung.
- Vermeide es , den Hund plötzlich lange alleine zu lassen, das kann Verunsicherung oder im schlimmsten Fall Trennungsangst auslösen!
Sollte es dennoch zu Problemen mit dem „ Alleinebleiben “ kommen, nimm bitte rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch. „Daran wird er sich schon gewöhnen und da muss er jetzt durch“ sind keine Lösungen, sondern verschlimmern die Situation!
In den ersten Tagen soll dein Hund in Ruhe im neuen Heim ohne andere „Eindringlinge“ ankommen können. Sofort alle Freunde und Verwandte kennenlernen
zu müssen, kann deinen Hund schnell überfordern und Angst und das Gefühl, sich wehren zu müssen, hervorrufen.
Warte also mit Besuch und auch mit der Teilnahme an Familienfesten mit Hund, bis dein Hund richtig angekommen ist und ihr eine Bindung aufgebaut habt.
Lasse deinen Hund ungestört fressen! Der Hund muss sich von dir nicht den vollen Napf wegnehmen lassen. Schon gar nicht, wenn er dich noch nicht so gut kennt! Bedenke das er vielleicht in der Vergangenheit großen Hunger aushalten musste.
Bitte halte auch Kinder und andere Tiere fern, wenn dein Hund am Fressen ist.
In den ersten Wochen solltest du alle Ausflüge, die für den Hund mit vielen neuen Eindrücken und Stress verbunden sind, möglichst vermeiden! Ihn jetzt in eine Lernsituation zu bringen, würde ihn überfordern. Sollten jedoch Schwierigkeiten in der Eingewöhnungsphase auftreten, kontaktiere uns bitte. Wir unterstützen dich! Schaffe so viele positive Erlebnisse und Begegnungen wie möglich.
Vermeide folgende Besuche:
- Hundeschule, statt dem Besuch einer Hundeschule, hole dir lieber einen Trainer nach Hause
- Tierarzt, außer natürlich in ernsten Krankheitsfällen
- Hundefrisör
Hast du Kinder zuhause ist in den ersten Wochen besondere Vorsicht für Kinder und Hund geboten. Wichtig ist, dass dein Kind zu keiner Zeit alleine mit dem Hund ist. Es ist nicht notwendig oder hilfreich, wenn dein Kind sofort an deinem neuen Familienmitglied hängt und es dauernd streicheln will. Erkläre deinem Kind, dass euer Hund erstmal Ruhe benötigt. Unter Stress kann dein Hund vielleicht auf die lieb gemeinte Zuneigung negativ reagieren. Management ist hier angesagt! Sei kreativ, z.B. schaffe ein Türgitter an oder stelle dem Hund Räume zur Verfügung, zu dem die Kinder keinen Zutritt haben.
Dein Hund kennt dich, die Familie und die neue Umgebung noch nicht so gut und du befindest dich noch im Vertrauensaufbau. Einen gut funktionierenden Rückruf muss man in kleinen Schritten erarbeiten. Dein Hund könnte aufgrund eines plötzlichen Geräuschs oder Aufnahme einer Wildspur entlaufen und
schlimmstenfalls vor ein Auto geraten oder den Weg nach Hause nicht mehr finden. Selbst Hunde, die schon jahrelang in ihrer Familie leben, reagieren manchmal panisch.
Gerade bei Auslandshunden kommt es häufig vor, dass sich diese erschrecken, weil sie die Flut an Reizen wie wir sie in Deutschland haben nicht gewohnt sind. Sie kennen viele Geräusche nicht, die für uns völlig normal sind. Versetze dich immer wieder in die Lage deines Hundes und führe dir vor Augen, dass dieser bisher eine sehr reizarme Umgebung gewohnt war und noch nicht viel kennengelernt hat.
Alle Hunde, ob ängstlich oder scheinbar relaxt, müssen besonders in der Anfangszeit an einem Sicherheitsgeschirr geführt werden. Achte darauf, dass dein Garten sicher eingezäunt ist und führe deinen Hund in den ersten Wochen zur Sicherheit auch im Garten an einer Schleppleine. Bei ängstlichen oder unsicheren Hunden empfiehlt sich auch eine Hausleine. So kannst du deinen Hund behutsam führen, wenn es erforderlich ist.
Achte im Haus sehr genau darauf, dass keine Türe oder Fenster offen stehen. Klingelt es an der Türe, schließe die Zimmertüre bevor du die Haustüre öffnest. Dein Hund könnte sich fürchten vor der Person, die an der Türe steht.
Sollte doch das Schlimmste passieren und der Hund ist weggelaufen, dann bleib ruhig und ruf sofort unser Team/deinen Vermittler an! Schnelle, fachmännische Gegenmaßnahmen sind sehr wichtig.